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Kobold VR300, so nennt sich der neueste Saugroboter des Staubsaugerherstellers Vorwerk. Mit ca. 899 Euro (zum Zeitpunkt des Tests) gehört der Vorwerk Kobold VR300 bekanntlich zu den teuersten Saugrobotern auf dem Markt, ob sich dieser Preis auch wirklich in der Leistung widerspiegelt haben wir auf vielfachen Leserwunsch die letzten Wochen ausgiebig getestet. Wie immer haben wir den Vorwerk VR300 sowohl in der alltäglichen Praxis aber auch auf unserer Testfläche getestet. Im Test zeigt der Kobold VR300 Stärken, aber auch Schwächen.
Vorwerk Kobold VR300 – sieht aus wie ein Neato Roboter
Vorwerk Saugroboter gibt es ja schon viele Jahre (Vorgänger VR100/VR200). Verkauft werden Vorwerk Roboter nur direkt über den Vorwerk Shop* bzw. über Vorwerk Vertreter. Bei der Entwicklung/Herstellung arbeitet Vorwerk bekanntlich mit der Firma Neato zusammen. Der amerikanische Roboterhersteller Neato wurde inzwischen auch von Vorwerk übernommen. Daher wirken einige Modelle auf den ersten Blick fast baugleich. Beide Modelle nutzen beispielsweise die markante halbrunde Bauform und den Lasersensor (LDS) für eine gezieltere Reinigung. Neato und Vorwerk waren somit einer der ersten Roboter welche die Wohnung recht sinnvoll in Bahnen abfahren konnten. Inzwischen gibt es ja sehr viele Modelle die diese Navigation nutzen, wir denken nur an Roborock, Xiaomi Mi Robot, Deebot OZMO 930 oder 360 S6.
Der wesentliche Unterschied zwischen dem recht teuren Vorwerk und dem günstigeren Neato Modellen war bislang in erster Linie die verbesserte Saugstärke des Vorwerk. Wie man in unseren bisherigen Neato-Testberichten sieht, lagen diese Modelle bei der Reinigungsleistung nicht unbedingt ganz vorne auf der Bewertungsliste. Die etwas ungewöhnliche Bauform der Neato und Vorwerk Modelle wird oft damit begründet, dass diese Form besser sei um die Ecken und Ränder reinigen zu könnten. Das dies nicht wirklich stimmt zeigt auch dieser Test und unser Video, runde Roboter haben oft deutlich größere Seitenbürsten und reinigen nicht selten die Ränder und Ecken genauso gut, manche sogar besser. Die eckige Bauform hat auch deutliche Nachteile, besonders bei Drehungen im Eckbereichen, daher setzen die meisten Hersteller nicht unbegründet auf die runde Bauform. Dennoch ist die Bauform zu einer Art Markenzeichen für Vorwerk-Roboter geworden.
Vorwerk Kobold VR300 – magere Ausstattung
Wenn man den neuen Vorwerk VR300* auspackt fällt einem zunächst auf, dass der Lieferumfang für ein Gerät dieser Preisklasse recht dünn ausfällt. Neben dem Roboter selbst, ist eigentlich nur eine Ladestation und natürlich eine Bedienungsanleitung dabei. Bei dem beiliegenden Filter und der Seitenbürste handelt es sich nicht um Ersatzbürsten, sondern das sind die Grundbestandteile die noch nicht am Gerät eingesetzt wurden.
Der Filter ist im übrigen der gleiche wie beim Vorwerk VR200, noch immer ist es leider kein Hepa-Feinfilter. Für Allergiker dürfte der Vorwerk VR300 daher nach wie vor nicht die erste Wahl sein, denn schon die „Testkollegen“ von Stiftung Warentest (Test 3/2019) haben berichtet, dass der VR300 damit Feinstaub eher schlecht zurückhält.
Auch ein Magnetband gehört nicht zum Lieferumfang obwohl der Roboter nach wie vor Magnetbänder unterstützt. Da man jetzt WLAN integriert hat und eine kostenlose Smartphone App anbietet, hat man leider auch auf eine Fernbedienung im Lieferumfang verzichtet. Aus meiner Sicht ein echter Schwachpunkt bei diesem Preis, zumal die App nicht wirklich viele Funktionen bereitstellt und einige sogar im Test noch nicht funktionierten. Während unserer gesamten Testzeit (fast 5 Wochen) konnten wir den Roboter beispielsweise nicht mit der App fernsteuern und auch das Zurückschicken zur Ladestation geht nur in wenigen Situationen.
Eine Wischfunktion , die heute viele Saugroboter beinhalten, gibt es beim Vorwerk nicht. Allerdings ist das aus meiner Sicht kein gravierender Nachteil, in der Praxis ist der Nutzen dieser Wischfunktionen doch oft recht gering.
Der Roboter selbst hat sich wenig verändert, auf den ersten Blick sieht er aus wie der Vorgänger, es ist also mehr eine leicht verbesserte Version statt komplette Neuentwicklung.
Auffallend ist das enorme Gewicht des Roboters, gewogen haben wir 4,3 kg, damit gehört der Vorwerk schon zu den schwersten Modellen am Markt. Zum Tragen gibt es daher auch einen ausklappbaren Griff auf der Oberseite, allerdings machte er auf mich keinen sonderlich stabilen Eindruck, weshalb ich das Gerät in unserer vierwöchigen Testzeit lieber herkömmlich an der Unterseite trug.
Vorwerk Kobold VR300 von oben und unten
Vergleich Vorwerk VR300 mit Roborock
Vorwerk Kobold VR300 – trotz großem Akku kein Marathonläufer
Eine der wichtigsten Verbesserungen beim Vorwerk VR300 ist der größere Akku, er besitzt jetzt eine Kapazität von angegebenen 5130 mAh bei 14,4 V. Das ist schon ein extrem großer Akkumulator, er hat jetzt fast soviel Kapazität wie unser bisheriger Testsieger, der Roborock. Diese Kapazitätserweiterung war aber beim Vorwerk Saugroboter auch wünschenswert, denn der Vorwerk VR300 verbraucht deutlich mehr Energie als der Roborock oder die meisten anderen Saugroboter am Markt. Auch mit diesem großen Akku liegt daher die maximale Laufzeit lediglich bei 60 Minuten. Nur im Stromsparmodus ECO, bei der aber auch die Reinigungsleistung reduziert wird, schafft er 90 Minuten.
Der Vorwerk VR300 zeigt also immer noch keine überragende Ausdauer, für die meisten Wohnungen dürfte es aber völlig ausreichen. Es gibt allerdings günstige Roboter, die nur einen Bruchteil kosten und mit einem weitaus kleinerem Akku größere Laufzeiten erreichen. Jedoch muss man hier berücksichtigen dass die Saugleistung des Vorwerk VR300 auch höher als bei vielen anderen Modellen ist. Zudem verfügt der Vorwerk VR300 genau wie beispielsweise der Roborock und einige andere Spitzenmodelle über die Möglichkeit zwischendurch zu laden um danach die Reinigung automatisch fortzusetzen.
Vorwerk Kobold VR300 – große und zuverlässige Ladestation
Die Ladestation des Vorwerk VR300 dürfte die gleiche wie beim Vorgänger sein. Sie fällt ungewöhnlich groß für einen modernen Saugroboter aus. Das große abgerundete Design wirkt daher ein wenig altbacken. Von der Funktion gab es nichts zu meckern, die Ladestation erfüllte im Test ihren Zweck. Ist der Saugroboter komplett entladen, so beträgt die Ladezeit ca. 3 bis 4 Stunden. Positiv ist anzumerken, dass der gemessene Standby-Energiebedarf nach dem Aufladen bei nur 0,2 Watt liegt, was ein sehr guter Wert ist. Auch beim Andocken konnten wir keine Probleme feststellen, der Roboter hat die Ladekontakte nach wie vor auf der Hinterseite, er dreht sich also vor der Ladestation herum und dockt dann an. Wir kennen das schon vom Vorgänger oder auch vom Xiaomi Mi Robot.
Positiv: Der sogenannte IR-Sperrkreis ist sehr klein, dass heißt beim Reinigen fährt der Roboter auch sehr nah an der Ladestation vorbei und neigt dennoch nicht dazu diese zu verschieben. Billige Staubsaugerroboter neigen manchmal dazu Schmutz, der um die Ladestation herum liegt, einfach liegen zu lassen. Das ist hier auch nicht der Fall.
Vorwerk Kobold VR300 – Bedienung oft unnötig umständlich
Wie bereits erwähnt, kann der neue Vorwerk VR300 wahlweise per Smartphone App oder per Tasten am Gerät bedient werden. Folgende Tasten sind vorhanden:
- SPOT/BASE (Gezielte Punktreinigung 2x2m oder Rückkehr zur Ladestation)
- ECO (Reduzierte Reinigungsleistung)
- START (Start /Stopp / Ein/Aus)
Obwohl der Vorwerk VR300 über drei Tasten verfügt, hat sich die Bedienung per Tasten als recht umständlich und wenig intuitiv erwiesen. Zum Einen sind die zwei oberen Tasten sehr schlecht als Tasten erkennbar, man kann diese leicht mit LED-Signalleuchten verwechseln wenn man noch keinen Vorwerk Roboter kennt. Aber auch wenn man herausgefunden hat dass man mit einer Taste zwischen BASE und SPOT wechseln kann, wird man oft verwundert sein dass man BASE nicht anwählen kann. Eigentlich schickt man den Roboter mit der BASE-Taste zur Ladestation zurück. Leider geht das aber nur wenn der Roboter von der Ladestation aus gestartet wurde oder wenn er zufällig bei der Reinigung die Ladestation erblickt hat. Ein LED neben dem Taster zeigt an ob die BASE Taste gerade möglich ist oder nicht. Trägt man den Roboter beispielsweise zu einer verschmutzen Stelle um nur diese per Spotmodus reinigen zu lassen, so kann man den Roboter nicht zur Ladestation zurück schicken, weder per Taste noch per App.
Es bleibt einem nur übrig ihn wieder per Hand rüber zu tragen und auf die Ladestation zu stellen. Ähnlich dumm ist es wenn man die normale Reinigung von der Ladestation aus gestartet hat und dann schnell eine bestimmte Stelle per Spotmodus reinigen will. Auch die Spot Taste ist nämlich nicht möglich wenn man den normalen Reinigungsvorgang gestartet hat, was völlig unverständlich ist.
Aber auch wenn man alles in der Wunschfolge gemacht hat und die jeweilige Funktion vorhanden ist, so muss man immer umständlich die Modustaste wählen und danach noch die Start-Taste drücken. Die Start-Taste wiederum reagiert oft stark verzögert, manchmal dauert es mehrere Sekunden bis der Roboter eine Reaktion zeigt Alles das verwirrt doch Einsteiger sehr und macht die Bedienung unnötig kompliziert.
Aber auch wenn man sich daran gewöhnt, hat es echte Nachteile. Möchte man nur eine bestimmte Stelle im Raum reinigen, so muss man jedes mal den Roboter dorthin tragen. Zwar besitzt die App eine Funktion zum manuellen Fernbedienen des Roboters, jedoch funktionierte diese bei uns einfach nicht. Obwohl wir das neueste Update eingespielt hatten und den Roboter auch im gleichen WLAN-Netz betreiben wie das Smartphone, verweigerte die Fernsteuerfunktion ihren Dienst. Die Folge ist, dass dann auch nicht die Rückkehr zur Ladestation möglich ist, weil man den Roboter ja tragen musste.
Der neue Vorwerk Kobold VR300 verfügt über kein Display mehr, auch besitzt er keine Sprachausgabe. Rückmeldungen über Fehlfunktionen oder Funktionsbestätigungen fallen dementsprechend schwierig aus. Lediglich über Blinken der vorderen LEDs oder eine Tonfolge kann er den Nutzer über Probleme informieren. Hier hätten wir uns wirklich eine Sprachausgabe gewünscht, diese hätte die Bedienung deutlich vereinfacht und sollte bei einem Roboter dieser Preisklasse Standard sein. Zwar bekommt man über die App entsprechende Meldungen, aber nicht immer hat man das Smartphone gerade in der Hand wenn man den Roboter reinigen lässt.
Erwähnenswert ist noch das auch der neue Vorwerk VR300 die Sprachunterstützung Alexa* unterstützt. Man kann zumindest den Roboter Sprachanweisung starten und manchmal auch zur Ladestation schicken. Leider sind die Sprachkommandos recht lang und auch schwierig zu merken. Wie man in unserem Testvideo sieht kommt es auch hin und wieder zu Verständnisproblemen und unverständlichen Antworten. Momentan ist die Sprachsteuerung daher mehr eine Spielerei als eine echte Hilfe.
Vorwerk Kobold VR300 – Spot zu groß und Reinigungsbereiche nicht möglich
Aber auch ganz einfache Funktionen wie die Spotreinigung sind etwas unglücklich ausgelegt. So ist der zu reinigende Spotbereich mit 2×2 Metern sehr groß ausgelegt, in vielen Wohnungen hat man einfach nicht soviel freien Platz so dass der Roboter bei der Spotreinigung nicht selten schon das halbe Zimmer reinigt. Ein kleinerer Bereich von 1x1m bis maximal 1,5 x 1,5m wäre hier deutlich praktischer gewesen.
Viele neuere Saugroboter mit intelligenter Navigation erlauben neben der normalen Spotreinigung einen oder mehrere Reinigungsbereiche frei zu definieren. Dazu stellt die Smartphone App eine Karte der Wohnung dar, in welche man oft nur ein Rechteck als Reinigungsbereich einzeichnen muss. Leider ist auch dies beim Vorwerk VR300 nicht möglich. Er kann zwar eine Karte der Wohnung erstellen und anzeigen, aber markierbare Reinigungsbereiche sind nicht möglich, für mich einer der größten Schwachpunkte in dieser Preisliga.
Immerhin kann man beim Vorwerk VR300 sogenannte Sperrlinien (No Go Bereiche) einzeichnen, das ist eine gute Alternative zum fehlenden Magnetband. Bereiche oder Zimmer die nicht befahren werden sollen, kann man durch das Einzeichnen einer Linie vor dem Roboter schützen. Wir kennen diese Funktion schon von dem Test des Ozmo 930, Roborock und 360 S6, diese bieten das schon eine ganze Weile an. Die Sperrlinien werden beim Vorwerk VR300 natürlich auch gespeichert, so dass man diese auch bei der nächsten Reinigung oder beim Timer nutzen kann.
Vorwerk Kobold VR300 – Inbetriebnahme der App problemlos
Die Inbetriebnahme der Smartphone App gestaltet sich beim Saugroboter VR300 wirklich leicht, hier muss ich mal die Entwickler loben. Nachdem man den Vorwerk Roboter aufgestellt und die App kostenlos im Playstore heruntergeladen hat, braucht man eigentlich nur den Anweisungen der App folgen. Man sollte allerdings nicht vergessen vorher den Roboter mit der Start-Taste zu aktivieren. Leider muss man sich auch bei dieser App wieder bei Vorwerk registrieren, es reicht dafür aber die Angabe einer E-Mail. Auch die Rechte welche die App anfordert, halten sich in Grenzen. Allerdings den Standort fordert auch die Vorwerk App auch an, was nicht unbedingt sein müsste.
Die Inbetriebnahme der App klappt reibungslos, man muss lediglich einmal das eigene WLAN-Netz wählen und das WLAN-Passwort eingeben, alles andere läuft automatisch ab. Positiv ist auch zu erwähnen dass der Roboter sowohl das 2,4 als auch 5 GHz Netz unterstützt.
Weitere Fotos zur Kobold App
Vorwerk Kobold VR300 – App nicht ganz ohne Probleme
Die Smartphone App des VR300 arbeitet recht stabil, wir hatten keine Abstürze. Dennoch funktioniert noch nicht alles wie es sein sollte. So wurde beim ersten Betrieb beispielsweise angezeigt dass ein Roboter Firmware Update verfügbar sei, dieses kann man dann normalerweise auch mit dem Button gleich einspielen. Leider klappte das Einspielen bei uns nicht, statt dessen kam immer die unklare Fehlermeldung „Update kann nicht starten“.
Wir haben das vielfach wiederholt und Roboter, App usw. neu gestartet, immer das gleiche. Schließlich haben wir uns per Kontaktformular an den Kundendienst/Support gewendet. Vom Support kam auch eine Bestätigung dass die Frage eingegangen ist und noch beantwortet wird. Aber eine Antwort dazu haben wir nie erhalten (auch nach 5 Wochen Testzeit nicht). Auch E-Mails direkt an den Kundendienst wurden immer automatisch bestätigt, aber Antworten auf eine der Fragen kamen nie, egal was man fragte. Vom Support waren wir mehr als enttäuscht, selbst bei Billig-Robotern oder China-Geräten haben wir bislang zumindest eine bemühte Antwort erhalten. Wir hatten das Gerät ordentlich im Vorwerk Shop gekauft und bezahlt und bei Anfragen auch die Kundennummer genannt, eigentlich hätte man erwarten können dass man als Kunde eine Antwort erhält.
Zum Glück hat sich sich das Problem mit dem Update nach etwa 30 Versuchen irgendwann von alleine erledigt. Ohne dass wir etwas verändert hatten, konnten wir irgendwann plötzlich die Firmware einspielen. Im Notfall kann man übrigens die Firmware auch per USB Kabel übertragen, der Roboter hat die USB-Buchse neben dem Schmutzbehälter versteckt.
Die Bedienung der App ist bis auf die schon erwähnten Mankos (Fernsteuerung geht nicht, Base und Spot geht nur situationsbedingt) recht einfach. Die Möglichkeiten und Anzahl der Funktionen ist recht übersichtlich. Im Grunde bietet die App folgende Möglichkeiten:
- Roboter zur Ladestation schicken (funktioniert nicht in allen Situationen)
- Reinigung starten
- Sportreinigungsmodus wählen
- ECO (reduzierte Reinigungsleistung wählen)
- Fernsteuern (funktioniert bei uns überhaupt nicht)
- eine Timer-Zeit programmieren (mehrere Zeiten sind nicht möglich)
- Grundriss der Wohnung scannen
- Sperrlinien im Grundriss einzeichnen
- Reinigungsprotokoll mit Grundriss, Laufzeit und Flächenangabe
- Statistik, die tägliche Reinigungszeiten anzeigt
- Firmware Update einspielen (macht manchmal Probleme)
- App informiert über Akkustand, Fehler oder Wartungsaufgaben
Wenn man den Roboter das erste Mal in Betrieb nimmt, sollte man die Funktion zum Aufzeichnen des Grundrisses nutzen. Dazu wird man aufgefordert alle Türen offen stehen zu lassen, danach reinigt der Roboter die ganze Wohnung und erstellt dabei eine Karte der Wohnung.
Leider wird beim Vorwerk niemals eine Live-Karte dargestellt, wie es beispielsweise der Roborock, Ozmo 930, oder Xiaomi Mi Roboter kann, man sieht die Karte immer erst nach der Reinigung im Reinigungsprotokoll. Das ist etwas schade.
Es gibt auch nicht die Möglichkeit mehrere Karten zu verwalten oder zu nutzen, wie es beispielsweise der Roboter 360 S6 sehr gut kann. Wirklich brauchen tut der Vorwerk VR300 den Grundriss nicht, er scannt ja sowieso, wie die meisten Roboter, den Raum bei jeder Reinigung neu. Der Grundriss dient lediglich dazu Sperrlinien aufzunehmen. Soll ein bestimmtes Zimmer oder Bereich nicht befahren werden, so sperrt man diesen ab indem man eine Sperrlinie einzeichnet. Diese bleibt im Grundriss erhalten bis man die Linie löscht, verschiebt oder den ganzen Grundriss löscht.
Man kann den Grundriss also jederzeit löschen, wenn man beispielsweise eine andere Etage als Grundriss aufzeichnen möchte. Natürlich kann man den Vorwerk VR300 auch einfach so in eine andere Etage tragen und diese reinigen lassen. Man muss den Grundriss nicht löschen, der Roboter erkennt selbst wenn er sich woanders befindet und ignoriert dann den Grundriss und die Sperrlinien. Man kann dann aber auch keine Sperrlinien für die zweite Etage nutzen, Sperrlinien sind immer nur für einen gespeicherten Grundriss möglich. Wenn man in der anderen Etage auch was absperren möchte, dann müsste man den Grundriss dort noch mal neu aufzeichnen und später beim Umstellen wiederum neu. Das ist natürlich sehr umständlich, daher macht es Sinn für die zweite Etage eventuell Magnetbänder dazu zu kaufen.
Natürlich kann mit der App auch der Timer vorprogrammiert werden, so dass der Roboter beispielsweise dann saugt, wenn man gerade nicht in der Wohnung ist. Man kann den Roboter täglich starten oder nur an bestimmten Wochentagen. Neben der Zeit kann auch vorgegeben werden ob der Normalmodus oder der ECO-Modus genutzt werden soll. Leider kann nur eine Timer-Zeit definiert werden, man kann den Roboter also nicht mehrfach an einem Tag starten. Man kann auch nicht unterschiedliche Zeiten an unterschiedlichen Tagen definieren. Andere Modelle wie der Roborock, Ozmo, 360 S6 sind hier flexibler.
Leider gestattet die App nicht, wie schon erwähnt, Reinigungsbereiche zu wählen. Man kann den Roboter also nicht anweisen nur bestimmte Zimmer zu reinigen, natürlich auch nicht per Timer.
Vorwerk Kobold VR300 – Reinigung und Navigation
Der neue Vorwerk VR300 verfügt über eine recht kleine Seitenbürste und eine 24 cm lange Bodenbürste. Die Bodenbürste verfügt über Borsten als auch Lamellen, sie eignet sich somit sowohl für Hartböden wie Laminat, Vinyl, Fliesen usw. als auch für Teppichböden. Mit 90mm ist der Roboter nahezu genauso hoch wie der Roborock, im direkten Vergleich könnte er sogar noch 1mm niedriger sein. Er eignet sich also auch ideal um unter Möbeln saugen zu können.
Wie immer haben wir in einem der Tests auch wieder Testschnippsel in unserem Testraum mit normaler Einrichtung verteilt. Diesen Staubsaugerroboter Test machen wir ja unter gleichen Bedingungen mit allen Saugrobotern die wir testen. Gebraucht hat der Roboter für unseren 20 m² Raum genau 26 Minuten im Normalmodus. Das ist durchaus eine gute Zeit, viel schneller war unser bisherige Testsieger der Roborock auch nicht (21 Minuten). Auch das Reinigungsergebnis überzeugte, der Roboter fuhr zunächst den Rand ab und reinigte den Rest dann in einer bahnförmigen Fahrweise. Am Rand und um Stuhl- und Tischbeine navigierte er recht ordentlich. Stärkere Kollisionen wurden durch rechtzeitiges Abbremsen weitgehend vermieden oder durch den Bumper rechtzeitig registriert. Das Ergebnis war optisch sehr gut, zwar gab es hier und da noch ein einzelnes Konfettiteilchen, aber das ist durchaus normal und selbst bei anderen Spitzenrobotern nicht anders. Auch beim Reinigen von mehreren Zimmern können wir dem Roboter wirklich eine gute Navigation bescheinigen, sie wirkt an einigen Stellen zwar nicht ganz so präzise und sicher wie beim Roborock oder Xiaomi Mi, aber im Ergebnis sind die Unterschiede doch gering. Der Roborock ist zum Teil etwas flotter unterwegs, dafür hat der Vorwerk die breitere Bürste und kann dadurch ab uns zu eine Bahn weniger fahren.
Vorwerk Kobold VR300 – Probleme bei Teppich
Probleme zeigte der Vorwerk VR300 allerdings manchmal beim Reinigen von Teppichen. Der Bürstenantrieb schien sich auf etwas höheren Teppichen sehr schwer zu tun. Schon bei unserem Kurzflor Teppich (nur 1cm Höhe) neigte der Roboter zu unangenehmen ratternden Bürstengeräuschen. Es klang so als würde Bürste und Gehäuse irgendwie in Resonanzschwingungen geraten. Der Roboter ist mit 64 dbA eigentlich noch annehmbar laut, aber dieses dauernde vibrierende Rattern am Teppich und an Teppichkanten war wirklich recht unangenehm.
Der Bürstenantrieb tat sich auf Teppich zum Teil so schwer, dass die Bürste sogar zeitweise kurz zum Stillstand kam, obwohl selbst günstige Saugroboter normalerweise kein Problem mit unseren Teppichen haben. Auf etwas höheren Teppichen (1,5 cm) kam es mehrfach sogar dazu, dass der Roboter stehen blieb und die App eine Bürstenblockade meldete obwohl nichts blockiert war! Wenn so etwas in Abwesenheit passiert, dann kommt man in eine nicht gesaugte Wohnung zurück, die Zuverlässigkeit leidet also.
Also hier scheint uns der Antrieb (Getriebe oder Motor) einfach zu schwach ausgelegt zu sein, so etwas sollte nicht vorkommen. Zumindest Teppiche bis 1,5cm sollten eigentlich von Saugrobotern ohne erkennbare Probleme gereinigt werden können, viele schaffen auch noch etwas höhere. Beim Vorwerk VR300 ist bei 1,5 cm in der Regel Schluss, wir haben auf der Testfläche auch noch einen etwas höheren Teppich ausprobiert (2,5 cm), hier konnte der Vorwerk dann aber gar nicht mehr fahren, seine geringe Bodenfreiheit gibt ihm doch deutliche Grenzen.
Vorwerk Kobold VR300 – Kletterhilfen bei Türschwellen
Der Kobold VR300 ist einer der wenigen Saugroboter die neben den normalen Antriebsrädern auch noch sogenannte Kletterhilfen besitzen. Im Grunde ist es ein kleines Gestänge das sich mit dem Rad bewegt. Die Stange schiebt den Roboter vor, falls es das Rad alleine nicht schafft.
Natürlich haben wir auch das bei uns auf der Testfläche getestet. Wie bei allen Saugrobotern haben wir den Roboter mit in der Höhe verschiedenen Platten konfrontiert. Dabei kam heraus, dass der Roboter Kanten mit bis zu 18 mm noch sehr oft überwindet, eine 21 mm Platte wird dagegen nicht mehr überwunden. Die Grenze muss also bei ca. 19 bis 20mm liegen, die angegeben 20mm scheinen also wirklich zu stimmen. Das ist schon ein kleines bisschen mehr als viele andere Roboter schaffen, im Durchschnitt machen die meisten so bei ca. 15mm Schluss. Allerdings muss man auch sagen dass der getestete Roborock in etwa das gleiche Ergebnis ohne Kletterhilfen geschafft hat!
Und da auch der Vorwerk VR300 nicht immer die 18 bis 20mm schafft, sollte man bei Türschwellen nicht unbedingt an die Grenze gehen.
Vorwerk Kobold VR300 – Überzeugende Saugleistung auf der Testfläche
Um genauer festzustellen wie hoch die Saugleistung beim Vorwerk VR300 ist, haben wir diesen natürlich auch auf unserer Testfläche einigen speziellen Tests unterzogen. Wie bei allen unseren getesteten Saugrobotern haben wir wieder eine Schmutzmatte mit einer definierten Menge an feinem Quarzsand beschmutzt. Anschließend haben wir den Vorwerk VR300 20 Minuten dort saugen lassen. Natürlich haben wir zuvor den Sand als auch den leeren Schmutzbehälter gewogen, damit wir nach 20 Minuten die Differenz ausrechnen können.
Das Ergebnis war hervorragend, der Vorwerk VR300 hat es nach 20 Minuten geschafft 85% von dem verteilten Sand zurückzusaugen. Das ist das bislang beste Ergebnis was ein Saugroboter geschafft hat, er liegt hier sogar vor dem AEG RX9 und Roborock, Roomba 980 und Xiaomi Mi, welche ebenfalls schon eine ausgesprochen gute Reinigungsleistung besitzen.
Den gleichen Test führten wir auch auf einem etwas höheren Teppichläufer durch. Auch hier konnte der Vorwerk VR300 voll überzeugen, mit 95% übertraf er hier alle bisher getesteten Modelle, lediglich einige Akku-Staubsauger sind besser.
In unserem Härtetest haben wir wieder Quarzsand, Semmelmehl und grobes Katzenstreu auf der Testfläche verteilt. Hier wollten wir sehen wie der Vorwerk Roboter mit großen Schmutzmengen auf Hartboden umgeht. Auch hier zeigte er ein hervorragendes Ergebnis, bereits nach 10 Minuten war praktisch 100% des verteilten Schmutzes aufgesaugt. Der Roboter zeigte keine Probleme mit Katzenstreu, er neigt auch nicht dazu den Schmutz erst zu verteilen oder zum Rand zu schleudern.
Der Schmutzbehälter kam bei dieser Schmutzmenge auch noch nicht an die Grenze, wie wir es beispielsweise beim Ozmo 930 oder einigen günstigen Modellen gesehen haben. Die Saugöffnung am Schmutzbehälter ist recht hoch angebracht, so dass er auch noch mehr hätte aufnehmen können.
Der Hersteller gibt das Volumen des Schmutzbehälters mit 530 ml an, was ein recht ordentlicher Wert ist. Erwähnen möchte ich an dieser Stelle jedoch dass die Reinigung des Schmutzbehälters ein wenig unpraktisch gelöst ist. Hat man zuhause noch einen netzbetriebenen Staubsauger, so kann man den Schmutzbehälter einfach entleeren indem man ihn von oben aussaugt. Das ist durchaus eine gute Idee und auch praktisch. Allerdings haben heute sehr viele Leute Akku-Staubsauger und dort geht das in den meisten Fällen nicht.
In diesem Fall kann man den Behälter nur entleeren indem man den Filter abzieht, da es sonst keine große Öffnung oder Klappe gibt. Da dieser manchmal etwas klemmt, kann es passieren dass man versehentlich etwas verschüttet, zumal ja die Saugöffnung auf der anderen Seite offen ist.
Vorwerk Kobold VR300 – Schwarze Flächen und Katzenhaare
Getestet haben wir natürlich auch ob der Roboter tiefschwarze Flächen reinigen kann, viele Roboter können tiefschwarze Flächen aufgrund der Absturzsensoren nicht befahren. Hier kann ich Entwarnung geben, der Kobold VR300 fährt völlig problemlos auf schwarzen Flächen, auch dann wenn die Flächen keinen Rand haben. Er stürzt also auch dann nicht ab, wenn man einen schwarzen Teppich vor einer Treppe nutzt. Zudem zeigt unser Test mit Katzenhaaren auf schwarzen Stoff, dass der Vorwerk VR300 auch Haare sehr gut aufnimmt, in 10 Minuten war die schwarze Fläche nahezu sauber wie man auf den Bildern und in unserem Video sieht. Auch das war ein hervorragendes Ergebnis.
Vorwerk Kobold VR300 – Rand- und Eckreinigung gut aber nicht überwältigend
Um zu testen wie der Roboter Rand und Ecken reinigen kann, haben wir wieder mit unserer speziellen Dose Quarzsand genau am Rand unserer Testfläche verteilt. Auch hier haben wir dem Roboter dann 20 Minuten Zeit gegeben den Sand wieder aufzusaugen.
Gerade die gute Rand- und Eckreinigung wird ja bei den Vorwerk Modellen immer aufgrund der Bauform herausgestellt. Um so überraschender dürfte es für viele sein, dass hier der VR300 kein herausragendes Ergebnis zeigte. Nach 10 Minuten hat er 79% wieder eingesaugt und nach 20 Minuten waren es 89%. Das ist sicher ein gutes Ergebnis, aber halt nicht überragend. Das haben auch schon runde und dreieckige Roboter gezeigt oder übertroffen. Nicht nur teure Roboter wie der AEG RX9 waren genauso gut, auch das günstige Modell eufy RoboVac 11 hat dies übertroffen.
Zwar kommt der Vorwerk VR300 recht gut in die Ecken, dafür kann er sich aber in den Ecken nicht so drehen dass er dabei alle Stellen neben den Ecken erreicht. Runde Roboter haben hier mit der Drehung viel weniger Probleme, das was bei runden Robotern manchmal in den Ecken bleibt das lässt der VR300 neben den Ecken liegen. Also hier nimmt sich die Bauform nicht viel. In ungünstigen Situationen und Engstellen kann es sogar vorkommen dass der Vorwerk Möbel mit der Hinterseite recht hart streift wenn er sich dreht. Er bockt sich in solchen Situationen sogar etwas hinten hoch, schon beim Vorwerk VR200 hatten wir ähnliches im Test bemerkt.
Vorwerk Kobold VR300 Testergebnis und Fazit
Der Vorwerk Kobold VR300* verfügt wirklich über eine hervorragende Saugleistung, wie vor allem die Tests auf der Testfläche gezeigt haben. Auch in puncto Navigation macht der Saugroboter durchaus einen ordentlichen Job. Allerdings bei Bedienung und Komfort hinkt er doch recht deutlich hinter anderen Spitzenrobotern hinterher. Die Bedienung empfanden wir teilweise einfach als sehr umständlich und verwirrend. Definierbare Reinigungsbereiche gibt es nicht und manche Funktionen funktionieren nicht. Zudem wirkt der Bürstenantrieb auf höheren Teppichen überlastet, er blockiert unbegründet und führt oft zu unangenehmen Rattern.
Der Vorwerk VR300 ist sicher ein guter Saugroboter für Hartboden und sehr niedrige Teppiche, aber für den gleichen Preis bekommt man heute einfach Roboter die mehr bieten. Sogar deutlich preiswertere Modelle wie der Roborock oder sogar Xiaomi Mi Robot bieten nicht nur mehr für das Geld, sie bieten auch mehr Zuverlässigkeit und eine angenehmere und komfortablere Bedienung.
Zwar übertrifft der VR300* den Roborock etwas bei der Saugleistung auf Teppich, jedoch in vielen anderen Punkten ist der Roborock vielfältiger und zuverlässiger. So kommt der Roborock beispielsweise mit höheren Teppichen wesentlich besser zurecht. Was nützt die beste Saugleistung wenn dann der Roboter irgendwo hängen und stehen bleibt, was bei uns mehrfach geschehen ist. Ein Pluspunkt beim Vorwerk ist sicherlich dass man in Deutschland recht einfach Ersatzteile beim Anbieter* bekommt. Allerdings auch der Support konnte im Test nicht wirklich überzeugen, Kundenanfragen wurden auch nach Wochen nicht beantwortet. Da die Saugleistung in der Punktevergabe sehr hoch gewichtet ist, erreicht der Roboter bei uns dennoch eine sehr gute Punktzahl. Für eine Empfehlung reicht es aber leider, angesichts der erwähnten Schwachpunkte und des Preises, nicht.
Technischen Daten des Saugroboter Vorwerk VR300
Saugroboter Vorwerk Kobold VR300 | |
---|---|
Mittlerer Preis im Handel ca. (in Euro zum Testzeitpunkt) | 899 € |
Fährt automatisch Basisstation nach Reinigung an | ja |
Per Fernsteuerung bedienbar | nein |
Per Smartphone App bedienbar | ja |
Per Timer programmierbar | ja |
Mehrere Zeiten pro Tag programmierbar? | nein |
Raum begrenzen | ja mit virtueller Begrenzung in der Smartphone App optional kann man auch Magnetband kaufen |
Kartendarstellung in der Smartphone App | ja (aber nicht Live) |
Mehrere Karten in App speicherbar | nein |
Einstellbare Saugstufen | zwei (Normal und Eco) der zuschaltbare ECO Modus reduziert Saugleistung und erhöht Laufzeit auf 90 Minuten |
Fahrstategien | Auto - (unterteilt Raum in Bereiche und reinigt diesen in Bahnen) Wandverfolgung Spotreinigung |
Seitenbürste für Randreinigung | ja, Eine |
Horizontal Elektrobürste | ja (Bürste mit weichen Borsten kombiniert mit Gummi-Lamellen) |
Breite der Bürste | 24 cm |
Ersatzteile / Zubehör erhältlich | ja |
Entfernungssensoren | Ultraschall, rotierender Laser-Entfernungsmesser, IR-Sensoren / Bumper |
Sensor für Absätze/Treppenkanten | ja IR-Sensoren |
Sensor für Bodenerkennung (Teppich/glatte Böden) | nein |
Sensor für optimierte Navigation im Raum | rotierender Laser-Entfernungsmesser |
Feinstaubfilter (Hepa oder ähnlich) | nein |
Akku-Technologie | Lithium Akku 14,4V, 5130 mAh (entspricht eigentlich 76 Wh / Herstellerangabe 84 Wh) |
Leistungsaufnahme in Watt | laut Hersteller: Gesamt ca. 85 Watt (je nach Bodenbelag) / ca. 65 Watt (ECO-Modus) Gebläse: 50 Watt (ECO-Modus 30 Watt) Bürste: ca. 30 Watt Stand-by ca. 0,5 Watt |
Leistungsaufnahme Ladestation | sobald aufgeladen ca. 0,2 W im Standby Modus (gemessen) |
Ladezeit bei leerem Akku ca. | ca. 3 bis 4 Stunden |
Maße | Breite 34 cm Länge 35 cm Höhe 9 cm |
Gewicht mit Akku ca. | 4,3 kg (gewogen) |
Befahrbare Teppichhöhe | Aufgrund der Test dürfte die Grenze bei ca. 15 mm. Im Test kam es bei einem 15mm Teppich bereits mehrfach zu Hängern (meldet blockierte Bürste obwohl nicht blockiert). Auch bei niedrigeren Teppichen tut sich der Bürstenantrieb sehr schwer und kommt öfters sogar manchmal zum Stillstand. |
Überquerbare Türschwellen ca. | Aufgrund unserer Türschwellen Tests hat sich ergeben das die Grenze bei ca. 2 cm liegt. Eine 21 mm Kante wurde gar nicht mehr überwunden, eine 18mm Kante noch sehr oft. |
Bumper Höhe (Höhe der Stoßstange) ca. | ca. 21-22 mm |
Staubbehälter Volumen | 530 ml (Herstellerangabe) |
Wischfunktion | nein |
Wassertank | nein |
Elektronische Wasserregelung | - |
Reinigungszeit in unserem Testzimmer (im Schnitt): | ca. 26 Minuten (Normalmodus) ca. 25 Minuten (ECO-Modus) |
Laufzeit mit vollem Akku maximal | im Normalmodus ca. 60 Minuten im ECO-Modus (Sparmodus mit geringerer Saugstärke) bis zu 90 Minuten |
Lautstärke | im Test gemessen ca. 64, dB (max Saugstärke) im ECO Modus mit geringerer Saugleistung ca. 61 db gemessen Leider oft unangenehmes ratterndes Geräusch, das Gehäuse und Bürste scheinbar zu Resonanzschwingungen neigen |
Multi-Raum tauglich (mehrere Räume in einem Saugdurchgang saugen) | ja |
Automatische Zwischenladung möglich? (falls Akkukapazität für Fläche nicht ausreicht)? | ja |
Fährt er auf schwarzen Flächen? | ja |
Sprachausgabe | nein |
Besonderheiten | Angenehm ist die wirklich hervorragende Saugleistung die besonders auf Teppich sinnvoll ist. Leider tut sich der Bürstenantrieb bei Teppichen mit etwas höherem Floor oft etwas schwer, was auch die Zuverlässigkeit in vielen Wohnungen mindert . Der Preis ist ausgesprochen hoch, insbesondere da Ausstattung und Bedienungskomfort noch viel Luft nach oben zeigt. |
Bezugsquelle / Preise | u.a. hier über Vorwerk Shop* |
Unsere Videos (Teil1 und Teil2) zum Vorwerk Kobold VR300 Test
Vorwerk Hersteller Videos
Zubehör, passend zum Vorwerk VR300
Original Zubehör bekommt man im hier im Vorwerk Shop*. Weiteres gibt es zum Teil auch bei Amazon.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-02 at 04:50 / *Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Unser Vorwerk Kobold VR300 Testergebnis / Bewertung
Bewertungskriterien - Was diese bedeuten (zum Lesen aufklappen)
Die Leistung eines Roboter-Staubsaugers in einer Zahl auszudrücken ist immer problematisch, egal wie sorgfältig und ausgeklügelt das Bewertungssystem ist bzw. die Beurteilungen und Messungen erfolgen. Das liegt zum einen daran, dass die Räumlichkeiten, Möblierung, Bodenbelege bei jedem von Euch anders aussehen werden. Zum anderen sind die Anforderungen und Vorstellungen von dem was der Roboterstaubsauger leisten soll, bei vielen völlig unterschiedlich. Es ist daher schwer eine Bewertung zu schaffen, die allen Vorstellungen gerecht wird.
Dennoch haben wir versucht die Leistung der Saugroboter auch in einer Bewertung (sprich Punktzahl 1 bis 10) wiederzugeben. Da wir allerdings in den letzten Jahren schon unzählige Saugroboter getestet haben, konnten wir darin auch unsere lange Erfahrung einbringen.
Hier nur eine kurze Erläuterung zu den Bewertungskriterien, genauere hinweise zur Bewertung findet ihr auf der Seite: Bewertungskriterien
Als Hilfestellung hier nur eine kurze Erläuterung zu den einzelnen Bewertungskriterien:
Reinigung Teppich
Diese Bewertung ist vor allem wichtig wenn Ihr Teppich im Haus habt, je höher der Wert desto besser! Habt ihr keinen oder kaum Teppich im Haus, ist diese Bewertung für euch weniger wichtig.
Die Bewertung basiert auf Tests mit Quarzsand auf verschiedenen Teppichen, sowohl auf unserer Testfläche als auch im Wohnraum. Auch die Aufnahme von Katzenhaaren und Aufnahme von Haushaltschmutz wurde beurteilt. Die höchste Gewichtung hat der 20 Minütige Quarzsandtest.
Hartboden & Ecken/Ränder
Diese Bewertung ist vor allem dann wichtig wenn Ihr sogenannten Hartboden im Haus habt, also z.B. Laminat, Parkett, Vinyl, Fliesen oder ähnliches. Da Hartboden relativ einfach zu saugen ist, solltet ihr hier auf einen möglichst hohen Wert achten.
Um die Fähigkeiten auf Hartboden zu bewerten haben wir mehrere Tests mit Quarzsand, aber auch grobem Katzenstreu und Semmelmehl (Paniermehl) auf unserer Testfläche gemacht. Die Ergebnisse setzen sich aus Beurteilungen in zeitlichen Abständen und Messungen der aufgenommenen Schmutzmenge zusammen. Um die Randreinigung zu testen wurde zudem Schmutz gezielt am Rand der Testfläche verteilt, zudem wurde die Randverfolgung in den Wohnräumen beurteilt.
Navigation / Fahrverhalten
Diese Bewertung gibt an wie schnell und wie genau der Saugroboter einen Wohnraum oder eine Etage abfährt. Je höher der Wert, desto kürzer ist gewöhnlich auch die benötigte Reinigungszeit. Diese Angabe ist vor allem dann wichtig, wenn Ihr mit dem Roboter mehr als einen Raum in einem Durchgang reinigen wollt. Wenn Ihr den Roboter ohnehin immer nur einzelne Räume saugen lassen wollt, vielleicht sogar in Abwesenheit per Timer, dann ist dieses Kriterium weniger wichtig.
Roboter mit Zufallsstrategie (Random-Fahrstrategie) haben hier immer eine niedrigere Bewertung, dennoch müssen diese bei einzelnen Räumen nicht weniger gründlich reinigen. Nicht selten sind Random-Roboter bei einzelnen Räumen sogar gründlicher. Werden jedoch mehrere Zimmer in einem Reinigungsvorgang gesaugt, dann wiederum nicht diese Bewertung sehr wichtig.
Bewertet werden aber auch andere Dinge wie das Auffinden der Ladestation, Erkennung von flachen Hindernissen, Navigation im dunklen etc. (näheres siehe hier)
Handhabung / Komfort
Diese Bewertung gibt an wie komfortabel und einfach der Saugroboter im Alltag genutzt werden kann. Da es bezüglich der Handhabung unterschiedliche Vorstellungen und Gewohnheiten gibt, solltet man diese Bewertung nicht Übergewichten.
Bewertet wird u.a. der Umgang mit dem Schmutzfach, Filter, Bürste und ob Dinge wie Fernbedienung, virtuelle Wand, Timer die Arbeit erleichtern. Auch eine kurze Reinigungszeit erhöht die Bewertung da dies im Alltag praktischer ist.
Ausstattung / Funktionen
Diese Bewertung gibt an was alles zum Lieferumfang gehört bzw. welche Funktionen und wichtigen Sensoren vorhanden sind.
Unter anderem wird bewertet ob Timer, Ladestation, Smarthone-App,Feinstaubfilter, WLAN, Wischfunktion, Schmutzsensor, Sensor zur Raumorientierung und vieles mehr vorhanden sind. Berücksichtigt wird auch die Kapazität des Akkus und des Schmutzbehälters. Dabei werden bestimmte Dinge wie z.B. Ladestation natürlich höher gewichtet.
Alle Bewertungen haben wir sehr sorgfältig mit hohem Zeitaufwand erstellt. Wir führen unsere Tests neutral, objektiv und sachkundig durch. Beurteilungen erfolgen nach Möglichkeit immer vom gleichen Experten um unterschiedliche Einschätzungen zu vermeiden. Trotz großer Sorgfalt können wir natürlich auch Fehler machen, daher können wir keinerlei Gewähr für die Bewertungen und Aussagen übernehmen. Nähere Infos auf der Seite Bewertungskriterien.
Wir hoffen der Test konnte euch helfen. Wenn ihr uns unterstützen wollt, empfehlt uns weiter.
Unsere Punkte könnt Ihr auch in eine Note umrechnen / Bewertungszuordung
- 0 -2,4 Mangelhaft
- 2,5 bis 4,4 Ausreichend
- 4,5 bis 6,4 Befriedigend
- 6,5 bis 8,4 Gut
- 8,5 bis 10 Herausragend
Danke, für diesen sehr guten und informativen Test. Wenn ich mir aber die Negativliste anschaue, sind dort doch viele Punkte enthalten, die bei der Kaufentscheidung sehr wichtig sind. Eine hohe Saugkraft ist klasse aber nicht alles. Bei dieser Preisklasse dann von “Herausragend“ zu sprechen, finde ich ein wenig unglücklich.
Vorwerk waren für mich früher schon überteuerte Staubsauger mit einen schlechten Support, deswegen habe ich immer zu Miele gegriffen und wurde nie enttäuscht. Das der Support aber auch in den neuen Geschäftsfeld “Saugroboter“ so enttäuscht, kann ich nicht begreifen. Da sind die Geräte von z. B. Xiaomi die bessere Wahl.
Freue mich schon auf den nächsten professionellen Test….
Ich kann Dich verstehen und stimme Dir auch voll zu. Die Bezeichnung „Herausragend“ wird immer vergeben wenn ein Roboter eine gewisse Gesamtpunktzahl erreicht. Da wir momentan die Reinigungsleistung sehr hoch gewichten, rutscht der Vorwerk da noch rein obwohl er in anderen Bereichen schwächelt. Ich muss mich nun mal bei allen Robotern gleichermaßen an diesen Maßstab halten, es wird immer Dinge geben die manchmal nicht so gut in der Punktebewertung wiedergespiegelt werden. Aus diesem Grund gibt es ja auch den Testbericht und die Videos, hier wird die Leistung einfach besser aufgezeigt als es Zahlen oder Noten könnten. Zudem erwähne ich im Fazit auch noch einmal ob ich ein Gerät letztlich empfehle oder auch nicht. Beim Vorwerk konnte ich daher auch keine Empfehlung aussprechen.
[…] Der neue Vorwerk Kobold VR300 im Test – 21. Juni 2019 […]
Hallo,
ich muss hier mal ein riesiges Lob für die wirklich toll fundierten Testberichte aussprechen!
Deine Seite akku-und-roboter-staubsauger.de ist wirklich eine der wenigen Perlen und hebt sich so unglaublich positiv von den ganzen schrottigen Youtube-unboxing-Videos etc. ab.
Was dort oft als „Test“ angepriesen wird, spottet meist jeder Beschreibung.
Nochmals vielen Dank und weiterhin viel Motivation! 😉
Vielen Dank für das Lob, ich bemühe mich die Leistung der Geräte wirklich genauer wiederzuspiegeln, nur dann macht so etwas aus meiner Sicht Sinn. Sowas kostet aber immer viel Zeit, leider nehmen sich diese viele heute nicht mehr. Ich stelle immer wieder fest das die ein oder andere Eigenheit eines Gerätes erst nach einigen Tagen oder sogar Wochen zu Tage tritt, daher nehme ich mir immer mindestens 4 Wochen für jedes Gerät Zeit. Wenn der Aufwand dann von dem ein oder anderen erkannt wird, motiviert dies das Prinzip durchzuhalten. Daher nochmals Danke, auch an die vielen anderen positiven Rückmeldungen.
Hallo FRANK,
schön, dass das Lob bei Dir angekommen ist! 🙂
Deine Ausführungen bzgl. des (auch zeitl.) Aufwandes, kann ich hunderprozentig nachvollziehen/verstehen.
Insbesondere bzgl. des obigen Tests bzgl. des „Vorwerk Kobold VR300“ (darum geht’s hier ja eigentlich, deshalb sorry für Off-Topic) kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ich selbst habe vor einigen Jahren (2-3) einen damals neuen Kobold VR200 besessen – diesen aber nach wenigen Monaten weiterverkauft, da die Zuverlässigkeit unzumutbar war.
Daher auch mein Interesse, ob sich dort etwas zum positiven verbessert hat.
Einige der hier (her)-ausgearbeiteten, sind (nach Jahren!) noch immer vorhanden.
Sei es die Unzuverlässigkeit (ständig blieb er hängen), der unterirdische Akku (Laufzeit, Haltbarkeit), Navigationsprobleme (Stühle/Freischwinger), (damals noch) keine App/Netzwerk trotz(!) WLAN.
Nach dieser negative Erfahrung, war meine Familie dann damals zunächst kuriert bzgl. Saugroboter.
Einige Monate später habe ich dann mutig erneut ein Gerät gekauft – den Xiaomi Mi/Roborock (Gen.1).
Dieses Gerät war eine Offenbarung! Egal ob Navigation, Zuverlässigkeit, Laufzeit (Akku 120min.(!), 5200mAh, LiIon), Teppiche oder Stühle (Freischwinger) und das zu einem 1/3 des Preises eines Vorwerks. Die Reinigungsleistung ist klasse. Die App als auch die mögliche Einbindung in alle möglichen Smarthome-Systeme sind phänomenal.
Das Gerät hat mittlerweile 28.000m² gereinigt und war dabei 588 Std. in Betrieb. Keine Probleme, kein Verschleiß erkennbar. Ersatzteile/Verschleißteile billig und gut verfügbar.
Kurzum: sei es der obige Test oder auch der z.B. bzgl. der Xiaomi-Geräte: ich kann die Berichte aus eigener (Langzeit(?)-Erfahrung (zumindest für diese beiden Geräte) bestätigen – und genau dies macht deine Seite so wertvoll! Echte Tests, die den Namen auch verdienen!
Danke!
Hallo,
danke für den Beitrag! Eine ehrlich und ausführliche Einschätzung, finde ich! Worsan liegt es denn, dass der Vorwerk so viel mehr Akku verbraucht??
Viele Grüße!
Er verbraucht viel Energie für die Saugleistung, das wurde ja im Beitrag geschildert. Die Saugleistung ist ja durchaus gut und daher sehr gut bewertet, nur halt bei anderen Punkten schwächelt er etwas. Insgesamt wäre er daher nicht meine Wahl.
Habe mir leider so ein Teil gekauft, sauft ganz gut, wenn er funktioniert. Das Teil wurde leider binnen einem halben Jahr schon zweimal zur Reparatur eingeschickt. Einmal ein Elektronikfehler, das Gerät verlor die Orientierung und liess sich nicht mehr abschalten. Jetzt war das LDS defekt, das Gerät hatte keine Orientierung mehr. Dür € 899,00 hätte ich mehr Qualität erwartet. Werde jetzt versuchen, diesen Elektroschrott noch in der Garantiezeit zu verkaufen.
Die Reinigungsleistung des VR300 ist wirklich sehr gut, aber bei einigen anderen Merkmalen als auch Support ist noch viel Luft nach oben, das habe ich auch feststellen müssen. Aufgrund des ungünstigen Preis/Leistungsverhältnisses konnte ich das Modell leider auch nie auf unsere Empfehlungsseite nehmen.
hallo frank,
sehr ausfühlicher test 👍
welche fw-Version hast du im einsatz?
bei meinem gerät ist 4.6.3-3 installiert.
damit verliert das gerät regelmäßig die wlan-verbindung und muß rückgrsetzt werden.
die vorwerk-leute kennen das problem, liefern aber seit monaten kein update sondern schlagen vor das gerät einzuschicken um ein ältere version zu installieren.
entspricht das verhalten dem eines premium-anbieters?
welche erfahrungen hast du mit dem support gemacht?
lg
Ich habe ihn nicht mehr im Einsatz. Auch mich konnte Support nicht überzeugen.