Akku-Staubsauger Tipps für den Kauf

Frank

Akkustaubsauger erfreuen sich immer größere Beliebtheit, die alten schweren Hausstaubsauger mit Netzkabel findet man immer seltener in den Haushalten obwohl sie eigentlich wesentlich günstiger sind. Der Siegeszug der Akku-Staubsauger ist heute nicht mehr zu stoppen, sie sind einfach bequemer. In diesem Beitrag möchte ich euch erläutern auf was ihr beim Kauf oder Umstieg achten solltet, denn es gibt schon gewaltige Unterschiede.

Selbst große Staubsauger Marken wie Dyson, Miele, Shark und AEG und viele andere haben das erkannt und bewerben schon seit längerem verstärkt Ihre Akkustaubsauger.  Akkustaubsauger bieten erheblich mehr Komfort als herkömmliche Hausstaubsauger, denn der Aktionsradius wird nicht durch ein Netzkabel eingeschränkt. Zudem sind diese Geräte wesentlich schneller und bequemer einsatzbereit. Das lästige Auf- und Abwickeln des Kabels fällt völlig weg!
Moderne Geräte sind darüber hinaus meist wesentlich leichter und in der Handhabung bequemer als Hausstaubsauger.

Alternative zum Roboter-Staubsauger

Wer sich nicht mit den im Trend liegenden Roboter-Staubsauger anfreunden kann, für den können Akku-Bodenstaubsauger, man spricht meist auch von Akku-Handstaubsauger, die ideale Alternative darstellen. Generell wird man beim Reinigen von Räumen mit einem Akku-Staubsauger wesentlich schneller fertig sein als es jeder Roboterstaubsauger könnte. Das liegt einfach daran, dass kein Roboter so gut navigieren kann wie es ein Mensch leistet, auch wenn die Saugroboter in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte gemacht haben. Mit dem Akku-Staubsauger gelangt man sehr schnell an jede Stelle, auch Ecken und Engstellen machen hier gewöhnlich wenig Probleme. Ruck zuck hat man auch mal einen Teppich angehoben und drunter gesaugt. Gewöhnlich dürfte man einen Raum in 5 bis 10 Minuten gründlich sauber haben. Bei vielen neueren Modellen handelt es sich sogar um Kombi-Staubsauger, das bedeutet kann draus per Handgriff einen kleinen Handstaubsauger machen und auch noch Tisch und Couch absaugen.Shark-IZ320EUT-Test-400pxq

Besonders beliebt ist heute eine pistolenartige Bauart wie Sie von Dyson erstmalig auf den Markt gebracht wurde. Bei dieser Bauart liegt der Schwerpunkt direkt in der Hand, das erlaubt eine wesentlich flexiblere und leichtere Handhabung. Mit solchen Akku-Staubsaugern kann man gewöhnlich auch sehr gut auf Treppenstufen, im Auto oder sogar an der Decke saugen. Man gewöhnt sich eigentlich recht schnell an diese Bauart,  auch wenn die Geräte für Umsteiger anfangs ungewöhnlich aussehen. Inzwischen bauen zahlreiche Hersteller die Akku-Staubsauger in dieser pistolenförmigen Bauart. Doch Vorsicht, auch wenn die Geräte alle sehr ähnlich aussehen, die Leistung ist keineswegs immer gleich. Es gibt große Unterschiede bei Saugleistung und Qualität der Elektrobürste. Wer sich nicht durch zahlreiche Testberichte wälzen will, findet auf unserer Empfehlungsseite Akku-Staubsauger die  unserer Meinung wirklich empfehlenswert sind.
Aber nicht nur bei der Geschwindigkeit sind Akku-Staubsauger einem Roboter überlegen, auch bei der Wartung. Aufwendige Antriebstechnik bzw. Getriebe, viele Sensoren gibt es beim Akku-Staubsauger nicht, somit müssen diese auch nicht regelmäßig gereinigt werden. Und auch in Haushalten mit vielen Türschwellen oder sehr vielen Möbeln ist man mit einem Akku-Staubsauger oft besser dran. Der Trend geht heute daher zu beidem, ein Saugroboter für die Grundreinigung und ein Akku-Staubsauger für die gründliche Reinigung.

 

Reinigungsleistung Akku-Staubsaugern wird immer besser

Ein Vorurteil vieler Kunden gegenüber dem Akku-Staubsauger war sehr lange die Saugkraft. In der Tat kann ein Akku-Staubsauger nicht die Saugkraft entwickeln, die ein Gerät mit Netzanschluss bietet. Ich bin auf dieses Thema schon mal auf der Roboter Ratgeberseite eingegangen, denn diese haben das gleiche Problem. 1400 Watt wie es noch so mancher Hausstaubsauger bietet, sind mit Akku-Technologie derzeit einfach nicht möglich, die Akkus würden zu schwer und zu teuer.
Allerdings wird die Akku-Technologie ständig besser, alle guten Akku-Staubsauger setzen heute Lithium-Ionen-Akkus mit bis zu ca. 25 Volt oder mehr ein. Diese Akkus sind bis zu drei mal schneller geladen als die älteren Nickel-Metallhydrid-Akkus. Auch in punkto Haltbarkeit und Gewicht bieten die neuen Akkus Vorteile, nicht umsonst wird diese Technologie ja sogar bei Elektroautos genutzt.

Schmutzfach eines Akku Saugers

Schmutzfach eines Akku Saugers

Bei der genauen Saugleistung oder Leistungsaufnahme sind die Hersteller meist nicht so gesprächig, diese Leistungsdaten werden oft nicht angegeben. Es ist auch verständlich, denn jeder mit etwas Technik-Verständnis kann sich Anhand der Akku-Daten und Laufzeit ausrechnen, dass die Leistungsaufnahme nur ein Bruchteil so hoch sein kann wie bei herkömmlichen Hausstaubsauger. Und zwei oder bestenfalls dreistellige Watt Angaben machen sich in der Werbung nicht so gut, wo die Verbraucher doch vierstellige Zahlen gewohnt sind!

Dennoch werben neuerdings viele Hersteller mit Sätzen wie:

Die Leistung des xyz ist so stark wie die eines 2000 Watt Staubsaugers *

Vorsicht, hinter solchen Sätzen steht oft ein kleiner Stern der darauf aufmerksam macht, dass es dazu eine Fußnote gibt. In der Fußnote wird dann irgendwo ganz klein erläutert auf was sich diese Angabe genau bezieht (zumindest sollte es das). Oft handelt es sich hier um ganz spezifische Messungen an bestimmten Stellen unter Berücksichtigung ganz genau definierter Schmutzpartikel.  Ein solcher Vergleich ist nach meiner Meinung zumindest fragwürdig und hat wenig mit dem zu tun was ein normaler Verbraucher unter Saugleistung und Schmutz versteht!  Wenn ein Verbraucher so einen Satz hört, könnte er denken, dass der Akku-Staubsauger genauso viel und genauso stark saugen kann wie ein Staubsauger mit einer Leistungsaufnahme von 2000 Watt, aber gerade das ist gewöhnlich nicht der Fall! Natürlich ist es möglich einen normalen Netz-Hausstaubsauger so schlecht zu konzipieren, das er an die Saugkraft eines Akku-Staubsaugers herankommt, aber das kann mit dieser Aussage ja nicht gemeint sein!
Ignoriert also lieber solche Sätze und überzeugt euch am besten selbst von der Saugkraft oder schaut in einen Test oder auf eine Empfehlung auf dieser Seite.

Gleiche Technik wie bei den Staubsauger-Robotern

Ergorapido Bürste

Bürste

Dennoch brauchen sich Akku-Staubsauger bei der Reinigungsleistung nicht verstecken. Die meisten Geräte nutzen zum Ausgleich der reduzierten Saugleistung die selbe Technik wie die Staubsauger-Roboter. Nämlich eine rotierende Bürste! Die Bürste holt den Schmutz quasi von Boden oder aus dem Teppich und wirbelt ihn auf. Die Saugleistung muss dann nur ausreichen um den Schmutz in den Schmutzbehälter zu ziehen. Diese Technik funktioniert recht gut, auch darauf bin ich bezüglich der Roboter schon näher eingegangen.
Fasern und Haare werden dadurch sogar oft besser aufgenommen als herkömmliche Hausstaubsauger ohne Bürste dies könnten. Im Vergleich zu den Roboterstaubsauger ist bei Akku-Staubsauger gewöhnlich die Saugleistung erheblich höher! Man muss aber dazu auch ehrlicherweise sagen, das bei Akku-Staubsauger die Schmutzteile oft weiter nach oben befördert werden müssen, da der Schmutzbehälter selten bodennah angebracht ist.

Geheimtipp: Katzenstreu-Test

Bei gröberen Schmutzteilchen, die viel Eigengewicht haben, können zumindest manche Akku-Staubsauger schneller Probleme bekommen als ein Roboter. Erfahrungsgemäß eignet sich für einen Praxistest gröberes Katzenstreu recht gut, dieses wird auch bei uns in vielen Praxistests angewendet. Gute Akku-Staubsauger neuerer Bauart saugen auch Katzenstreu noch recht gut auf, auch wenn man manchmal zweimal darüber fahren muss. Etwas schwächere oder ältere Geräte können damit schon Probleme bekommen, also einfach mal testen oder auf unsere Reviews achten.

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Katzenstreu Härtetest

Laufzeit – Je geringer desto stärker?

Um die Akku-Staubsauger nicht zu teuer und nicht zu schwer werden zu lassen, sind die Hersteller natürlich gezwungen nicht zu große Akkus in die Staubsauger zu integrieren. Um dennoch viel Saugleistung bieten zu können, wird die Laufzeit reduziert. Einige Hersteller reduzieren diese so drastisch, das diese unter 10 Minuten beträgt. Diese Geräte bieten in der Regel wirklich eine sehr gute Saugleistung, allerdings muss man sich dann schon etwas sputen um mehr als einen Raum in einem Rutsch zu säubern. Zum Glück haben viele Geräte auch unterschiedliche Leistungsstufen, zumindest zwei Stufen bieten die meisten Geräte. Dadurch kann man leicht verschmutze Stellen mit schwächerer Stufe reinigen und profitiert dadurch von einer wesentlich längeren Laufzeit.
Im Schnitt dürften die meisten derzeitigen Geräte Laufzeiten von 15 bis 30 Minuten bieten. Wenn es bei erschwinglichen Geräten deutlich länger ist, dann sollte man ein wenig skeptisch werden ob da wirklich noch gut gesaugt wird. Zukünftig wird sich aber sicherlich Leistung und Laufzeit noch erhöhen, der Trend zeigt in diese Richtung. Es gibt inzwischen auch schon Akku-Staubsauger die mit Wechselakkus arbeiten, siehe unsere Empfehlungsliste, hier kann man die Laufzeit durch schnellen Wechsel des Akkus oft gewaltig erhöhen.

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Ein Akku-Staubsauger mit Wechselakku-System

In der Regel beutellos

Akku-Staubsauger arbeiten wie Roboter gewöhnlich ohne Staubbeutel. Das bedeutet der Schmutz wird in einem Schmutzbehälter aufgefangen. Diese Schmutzbehälter sind oft nicht sehr groß, im Schnitt ähnlich groß wie bei Roboterstaubsaugern, also ca. 0,5 bis 0.7 Liter. Die Schmutzbehälter sollten nach Möglichkeit nach jedem Saugvorgang gereinigt werden um die Saugleistung nicht zusätzlich zu beschränken. Bei den meisten Modellen geht das recht bequem, bei einigen hilft eine Federvorrichtung dabei auch Feinstaub herauszuschleudern. Allerdings kommt man schon mal mit dem Finger in Kontakt mit dem Schmutz, wer sich davor ekelt der sollte dann doch lieber die Finger von Roboter- oder Akku-Staubsaugern lassen oder Handschuhe tragen oder nach einem Gerät suchen bei dem der Schmutz mechanisch ausgeworfen wird. Auch diesen Aspekt berücksichtigen wir bei unseren Tests und Empfehlungen.

Manche Geräte haben noch einen Feinfilter am Gerät oder innerhalb des Schmutzbehälters, auch er muss in gewissen Abständen gesäubert werden. Auch die Bürste sollte in gewissen Abständen kontrolliert und von Haaren befreit werden. Bei den meisten Geräten kann dazu die Bürste entnommen werden. Es gibt auch Geräte, welche die Bürste während des Betriebes per Knopfdruck reinigen, sie schneiden die Haare quasi automatisch durch und saugen diese auf. Eine feine Sache, wir haben es schon getestet! Inzwischen gibt es aber auch Geräte die mit Softwalzen, Gummilamellen, oder sogar Haarkamm und Duo-Bürste ausgerüstet sind, hier wickeln sich keine oder kaum noch Haare um die Bürsten.
Also die Wartung hält sich also bei Akku-Staubsaugern wirklich in Grenzen.

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Hilfreich: Eine Mechanik hilft den Schmutz aus dem Behälter zu befördern

Vollwertiger Ersatz zum Hausstaubsauger

Vor einigen Jahren hatten wir an dieser Stelle noch folgenden Satz geschrieben „Wir glauben nicht das man derzeit ganz auf einen normalen Hausstaubsauger verzichten kann„. Dieser Satz ist inzwischen überholt. Die Akku-Staubsauger haben in den letzten Jahren eine beeindruckende Entwicklung vollzogen, inzwischen gibt es tatsächlich auch sehr gute Akku-Staubsauger welche netzbetriebene Staubsauger in der Saugleistung übertreffen. Es ist heute somit tatsächlich möglich komplett auf einen kabelgebundenen Staubsauger zu verzichten. Das haben viele unserer Tests und Messungen bewiesen, selbst wir nutzen heute zu 98% nur noch einen Akkustaubsauger und Saugroboter, es ist einfach bequemer und zeitgemäß.
Wenn ich das anmerken darf: Ich würde auf meinen Akku-Staubsauger nicht mehr verzichten wollen! Insbesondere wenn man Tiere besitzt und immer wieder mal zwischendurch Haare oder Katzenstreu beseitigen muss, dann geht nichts besser als ein bequemer Akku-Staubsauger. Roboterstaubsauger sind zwar auch hilfreich, können aber oft um das Katzenklo herum den Randbereich nicht so gut säubern wie man es sich wünscht. Ideal ist es natürlich wenn man sowohl Saugroboter als auch Akku-Staubsauger einsetzt, dass spart einfach Zeit und Arbeit.

Man muss aber an dieser Stelle auch erwähnen, das ein guter saugstarker Akkustaubsauger heute leider kaum unter 250 Euro zu bekommen ist, gute Akkustaubsauger mit hoher Saugkraft lassen sich die Hersteller sehr gut bezahlen. Günstige Geräte sind auch heute oft nur als Zweitgerät zu empfehlen, es fehlt oft an Akku-Kapazität, Saugleistung und Laufzeit. Bei sehr günstige Geräten spart man oft auch bei der Verarbeitung, das kann sich in wackeligen oder schwergängigen Steckverbindungen oder schlecht verarbeiteten Dichtungen zeigen.  Hier gilt leider der alte Spruch: Wer günstig kauft kauft zweimal!  Am besten schaut Ihr öfters mal in unsere aktuellen Tests und Empfehlungen rein, um ein für Euch passendes und bezahlbares Gerät zu finden, wir versuchen stets Geräte mit besonders guten Preis/Leistungsverhältnis zu finden.
Wenn eurer alter kabelgebundener Staubsauger noch funktioniert würde ich ihn auch nicht gleich wegwerfen wenn Ihr auf Akku-Staubsauger umgestiegen seit. Im Auto oder an sehr schlecht zugänglichen Stellen kann ein Staubsauger mit flexiblen Saugschlauch manchmal immer noch sehr nützlich sein. Nicht für alle Akku-Staubsauger gibt es derzeit auch Adapter mit Saugschlauch, zudem könnt Ihr den alten Staubsauger auch sehr gut zum reinigen und aussaugen der Filter beim Akkustaubsauger nutzen.

 

Tipp
Tipps

  • Achte beim Akku-Staubsauger darauf, dass dieser Akkus mit mindestens 18V besitzt, je höher die Spannung desto stärker sind die Geräte im allgemeinen
  • Lithium-Ionen-Akkus sind besser als Nickel-Metallhydrid-Akkus
  • Achte auf die Laufzeit, diese sollte dem Anwendungszweck angemessen sein (leider sind Laufzeiten aufgrund unterschiedlicher Saugstärken und Stufen oft schwer vergleichbar)
  • Wenn Tiere vorhanden sind, sollten sich die Bürsten leicht reinigen lassen
  • Achten auf Qualität/Verarbeitung beim Bürstenantrieb (soweit das möglich ist), bei sehr günstig produzierten Geräten können Bürsten schnell blockieren (Lager oder Zahnrad Beschädigung oder Absprung eines Gummiriemens)
  • Achten auf gute Dichtungen beim Staubbehälter damit keine Saugleistung verschenkt wird
  • Allergiker sollten auch bei diesen Geräten auf einen Hepa-Filter achten. Nachteil ist allerdings, dass diese Filter auch etwas die Saugleistung reduzieren können
  • Müssen viele Räume gleichzeitig gesaugt werden, so können Geräte mit Wechselakku empfehlenswert sein
  • Achte auf das Gewicht, je leichter desto handlicher (Gewichtsangaben findet ihr in unseren Tests und Vergleichen)

Akku- und Roboter-Staubsauger
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